Auf den ersten Seiten seines Buchs „Verbrenn all meine Briefe“ beschreibt der Autor Alex Schulman die Reaktionen seiner Frau und seines Kindes auf sein Verhalten in anscheinend belanglosen Alltagssituationen: Sie haben Angst vor ihm. In sich spürt er eine nicht zu bändigende Wut. Konflikte und Aggressionen beobachtet er auch bei seiner Mutter und deren Geschwistern, die heillos zerstritten sind. Erschrocken über sich selbst begibt er sich in Psychotherapie und beginnt über seine Familie mütterlicherseits zu recherchieren.
In der Generation seiner Großeltern entdeckt er die Ursache für seine Wut. Der Großvater wurde als Kind psychisch massiv verwundet. Dies versuchte er, ebenfalls Schriftsteller, beruflich durch seine literarischen Arbeiten, aber im Privaten durch ein extrem narzisstisches und skrupelloses Verhalten vor allem seiner Ehefrau gegenüber zu bewältigen.
Das Buch liest sich wie ein Krimi und es beschreibt die Übernahme von belastenden Verhaltensmustern über Generationen (transgenerationale Traumata) unglaublich anschaulich und spannend. Schon jetzt mein Buch 2024!