Psychische Erkrankungen waren lange ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Erst durch prominente Fälle wie den Selbstmord des an Depressionen leidenden Fußballers Robert Enke wurden psychische Erkrankungen langsam öffentlichkeitstauglichin der Öffentlichkeit sichtbar. Dennoch leiden nach wie vor viel mehr Menschen unter psychischen Problemen als die, die sich trauen, ihre Erkrankung im Freundeskreis oder auf dem Arbeitsplatz zum Thema zu machen. Seelische Erkrankungen haben Auswirkungen auf das ganze System, in dem die betroffene Person lebt. In der Familie betrifft das nicht nur den Partner, sondern auch die Kinder und ihre Entwicklung. Wissenschaftlicher gehen davon aus, dass in Deutschland drei Millionen Kinder mit mindestens einem erkrankten Elternteil leben. Alleine in NRW sollen es an die 600.000 Kinder sein.
Auswirkungen auf die Psyche der Kinder
Für viele angehörige Kinder von Eltern mit Angststörungen, Depressionen, Suchterkrankungen oder anderen psychischen Problemen wird das erst lange Zeit nach der Phase im Elternhaus sichtbar, insbesondere wenn die Krankheit auch in der Familie ein Tabuthema war. Die Erfahrungen können diffuse Ängste und Unsicherheiten verursachen, etwa wenn Kinder nicht wissen, wem sie sich anvertrauen können. Trotzdem haben sie gespürt, dass irgendetwas nicht stimmt, etwa weil die Mutter nicht mehr aus dem Haus geht oder weil sie extreme Stimmungsschwankungen bei ihren Eltern erleben. Oftmals zweifeln Kinder an ihrer eigenen Wahrnehmung oder fragen sich, ob sie selbst Schuld daran haben, dass die Eltern sich ihnen gegenüber nicht immer liebevoll verhalten. Andererseits ist dieses Beziehungsgeflecht für Kinder normal, da dies die Familie ist, in der sie aufwachsen. Sie kommen häufig sehr früh in Verantwortung und kümmern sich sowohl auf der Gefühlsebene als auch mit alltäglichen Pflichten um die Versorgung um die Eltern, obwohl es eigentlich umgekehrt sein sollte. Dabei stellen sie ihre eigenen Bedürfnisse zurück, damit der Alltag in irgendeiner Form für alle Beteiligten erträglich wird. Dabei sind die Kinder häufig selbst überfordert, was sich beispielsweise in mangelnder Konfliktfähigkeit, der Unfähigkeit Grenzen zu setzen oder sozialen Auffälligkeiten zeigen kann. Wenn sie selbst erwachsen werden, suchen sie sich nicht selten einen Partner mit ähnlichen psychischen Strukturen wie die erkrankten Elternteile – und so findet die Belastung kein Ende.
Psychische Belastungen durch Erfahrungen mit erkrankten Eltern bearbeiten
Ist Ihnen erst im Erwachsenenalter richtig bewusst geworden, dass im Elternhaus irgendetwas nicht stimmte? Belastet Sie das Erlebte auch heute noch bei Ihrer Lebensplanung? Behindern Sie alte Verhaltensmuster, einen zufriedenstellenden Alltag zu leben? Dann kann Midlife Coaching Ihnen neue Perspektiven eröffnen, damit es Ihnen gelingt, sich von alten Mustern zu lösen und Ihren eigenen Weg zu gehen.