Alle Menschen haben Ängste. Ängste sind überlebensnotwendig. Hätten wir keine Ängste, würden wir uns laufend in lebensgefährliche Situationen begeben. Also schützen uns unsere Ängste. Aber wieviel Angst ist gesund?
Wann wird Angst zum Problem?
Wenn wir unseren Alltag nicht mehr im Griff haben, uns nicht mehr in die U-Bahn, enge Räume oder unter Menschen trauen, entstehen Probleme. Meist versuchen die belasteten Personen dann, Angst auslösende Situationen zu vermeiden. Im extremsten Fall endet das Vermeidungsverhalten im „Totstellreflex“, sie bleiben zuhause, ziehen sich die Bettdecke über den Kopf und hoffen, dass es irgendwann vorbei ist. Das ist zwar verständlich, aber leider genau das Falsche.
Wie kann Angst erfolgreich behandelt werden?
Der Weg zurück in ein vorwiegend angstfreies Leben funktioniert, indem man sich in der Therapie zunächst bewusst wird, was zu den Ängsten (und manchmal auch Panikattacken) geführt hat. Für viele scheint es so, als seien die Ängste aus dem Nichts gekommen und plötzlich dagewesen. Das ist aber meist nicht der Fall, sondern übermäßige Ängste entwickeln sich häufig durch viele kleine belastende Ereignisse. Dabei werden sie durch das eigene Verhalten noch verstärkt. Indem Betroffene erkennen, dass die Entwicklung der Angstsymptomatik ein Prozess ist, der sich langsam und auch mit ihrer eigenen Beteiligung aufgebaut hat, fühlen sie sich ihr nicht mehr hilflos ausgeliefert. Durch ein bewusstes sich langsam den Angst machenden Situationen stellen erleben Betroffene, dass Sie diese meistern können. In der Therapie lernen sie, aktiv gegenzusteuern und ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen – das Ergebnis ist nicht nur weniger Angst, sondern auch mehr Freude und Lebensqualität.