In NRW wurde 2015 bei Erwerbstätigen ein so hoher Krankenstand festgestellt wie zuletzt vor 16 Jahren (DAK Gesundheitsreport). Von 1.000 Arbeitnehmern waren 2015 pro Tag durchschnittlich 41 Personen krankgeschrieben. Im Jahr davor (2014) waren es 38.
Unterschieden werden kann auch nach der Berufssparte, in der die Erwerbstätigen arbeiten: Am häufigsten krank sind demnach Menschen aus dem Bereich Gesundheitswesen (pro Tag durchschnittlich 49 von 1.000 Berufstätigen). So wird beispielsweise eine Tätigkeit in der Altenpflege als besonders krank machend erlebt. Das liegt zum einen am niedrigen Brutto-Gehalt, das ein Drittel unter dem Durchschnittverdienst liegt, zum anderen am Stress, dem Pfleger fortdauernd ausgesetzt sind. Zwei Drittel klagen über Schlafstörungen und andere psychisch und körperlich belastende Symptome. Je mehr Patienten und Stress, desto unzufriedener sind die Pfleger und desto häufiger leiden sie an einem Burnout-Syndrom. Über 30 Prozent fühlen sich häufig an der Grenze der Leistungsfähigkeit, dieses Empfinden kommt doppelt so häufig wie in anderen Berufsgruppen vor. Am niedrigsten hingegen liegen die Fehltage aufgrund von Krankheit bei Menschen, die in der Rechtsberatung und anderen Dienstleistungen tätig sind.
Insgesamt resultieren die meisten Ausfalltage (22 Prozent) aus Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sowie aus Rückenerkrankungen. Am zweithäufigsten sind psychische Krankheiten wie Stressfolgeerkrankungen (z.B. Depressionen, Burnout). Dabei zeigt sich ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber 2014. Atemwegserkrankungen sind am dritthäufigsten und machen 15 Prozent der Krankschreibungen aus.
Es lohnt sich also, Stress vorzubeugen, d.h. hinzugucken und neben beruflichen Interessen auch nach der Belastung im Beruf zu schauen und diese gegeneinander abwägen, damit Sie nicht auf Dauer krank werden. Wenn Sie Unterstützung bei Ihrer beruflichen Neuorientierung suchen, Ihre Stärke und Ihre Werte leben wollen, kann eine Laufbahnberatung, d.h. ein berufliches Coaching helfen.