Depressionen galten lange Zeit als typische Frauenkrankheit. Symptome wie Traurigkeit, Angst oder Antriebslosigkeit wurden als „weiblich“ wahrgenommen. Das bedeutete für Männer, die eine Depression offenlegen die Gefahr des Verlustes von Männlichkeit. Tatsächlich reagieren Männer in Belastungssituationen oftmals anders. Sie versuchen häufiger, ihre psychische Belastung durch hyperaktives Verhalten zu kompensieren, d.h. sie arbeiten noch mehr, sie treiben exzessiv Sport oder sie zeigen suchtartiges Verhalten z.B. bei Alkohol- oder Internetkonsum. Der Wunsch dahinter ist es, positive Gefühle wie Ablenkung oder Entspannung zu generieren – Hauptsache die Fassade stimmt.
Männer und Psychotherapie
Hilfe durch Psychotherapie suchen Männer seltener als Frauen. Dabei kann eine nicht erkannte Depression fatale Folgen haben. Hierzu gehören neben weiteren, körperlichen Erkrankungen und sozialem Rückzug auch der izid, der bei Männern dreimal häufiger vorkommt als bei Frauen. Tatsächlich werden Depressionen bei Männern von Allgemeinmedizinern weitaus seltener diagnostiziert als bei Frauen.
Ist Burnout cooler als Depressionen?
Wer sich dauerhaft selbst überlastet, risikiert einen Burnout. Tatsächlich ist dieser häufig mit einer Depression verbunden. Immer noch aber gilt der Burnout als Statussymbol, hat Man(n) sich doch über alle Maßen verausgabt für den Job.
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mit psychischen Belastungen umgehen und sie besser bewältigen können.“