Quarter-Life-Crisis: Der Ernst des Lebens macht keinen Spaß
Eine aktuelle Umfrage von linkedin (www.linkedin.com, 2018) zeichnet ein wenig entspanntes Bild junger deutscher Erwachsener. Demnach litten bereits fast ein
Drittel (67%) der Arbeitnehmer unter 30 in Deutschland an einer sogenannten Quarter-Life-Crisis. Diese ist ein Phänomen, das sich am Übergang zwischen Ausbildung bzw. Studium und Eintritt in der Beruf zeigt. Wie immer, wenn sich im Leben elementare Dinge ändern, droht den Betroffenen ein Verlust an Sicherheit und es treten Fragen auf wie
- Habe ich die richtige Studienwahl getroffen, das richtige Ausbildungsfach gewählt?
- Bin ich (nach Ausbildung oder Studium) im richtigen Unternehmen gelandet oder wäre es besser, wenn ich mich noch einmal woanders hin bewerbe?
- Reicht meine Qualifikation für meine beruflich geplante Zukunft?
- Kann ich meine finanzielle Existenz mit meiner Tätigkeit langfristig sichern?
- Werde ich womöglich eines Tages arbeitslos, weil ich nicht alles gegeben habe?
- Ich habe Angst, meine Eltern zu enttäuschen, was kann ich dagegen tun?
- Wie will ich in meiner Freizeit leben?
- Was ist mir wirklich wichtig?
- Beziehung und/oder Familie, jetzt oder erstmal Karriere?
- Wo will ich leben?
Quarter-Life-Crisis: Die steigende Komplexität unserer Gesellschaft führt zu mehr Unsicherheit beim Einzelnen
Als ich mit meiner selbständigen Tätigkeit begann, wurde mir in den Gesprächen mit jungen Klientinnen und Klienten schnell deutlich, dass sich Probleme schon vor der Lebensmitte zu einer nicht mehr alleine zu bewältigenden Belastung entwickeln können. So sind psychische Beeinträchtigungen zwischen zwanzig und dreißig heute viel größer als oftmals angenommen. Aus der Perspektive der Älteren scheint das zunächst nicht nachvollziehbar bzw. ein Luxusproblem zu sein. Denn den jungen Leuten steht doch heute die ganze Welt offen und sie können ihren Werdegang frei wählen.
Leben in der Multioptionsgesellschaft oder: Freiheit als Weg in die Quarter-Life-Crisis
Wir leben heute in einer Welt der anscheinend unbegrenzten Möglichkeiten. Um sich dessen bewusst zu werden, genügt es, sich daran zu erinnern, dass Biographien und Lebensläufe noch vor wenigen Jahrzehnten mehr oder weniger vorgegeben waren.
Man erlernte einen Beruf und den praktizierte man bis zur Rente, und zwar in ein und demselben Unternehmen. Auch Partnerschaftwahl war mehr oder weniger für die Ewigkeit angelegt und mündete vornehmlich in das Konzept eines konservativen Familienbildes. Konsum, Freizeitgestaltung und Reisen waren reglementiert aufgrund von Angebot, eingeschränkter Infrastruktur oder finanziellen Möglichkeiten. Religionszugehörigkeit spielte eine wesentlich größere Rolle als heute und verhalf zu einer gemeinsamen Sinnorientierung.
Ein linearer Lebenslauf in einem Unternehmen bis zur Rente scheint heute für viele unvorstellbar
Heute können Lebensläufe viel freier gestaltet werden. Wenn die Karriere vorgehen soll, kann die feste Bindung an einen Partner später erfolgen, ebenso wie die Familiengründung. Wer studieren will, hat die Wahl: Im Wintersemester 2017/2018 gab es ca. 19.000 Studiengänge und es werden jährlich mehr. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Oder doch lieber erstmal ins Ausland, zum FSJ, für Work & Travel oder einfach erstmal Chillen? Das Gleiche gilt für Konsum und Freizeit bei schier unbegrenzten Möglichkeiten.
Wahlfreiheit in Beruf, Partnerschaft und Freizeit: Die Kehrseite der Medaille
Für die Identität des Einzelnen ergeben sich grundlegende Veränderungen. Vormals eindeutig von außen definierte Vorgaben werden jetzt zu einem individuellen Problem. Es gibt keine Orientierungspunkte mehr außer der eigenen Wirklichkeitskonstruktion. Ausschließlich aus sich selbst heraus eine Identität aufzubauen, ist ungleich schwer als mithilfe von tradierten Vorgaben. Aus Orientierungslosigkeit resultieren subjektive Sinnkrisen, vor allem, wenn man sich mit anderen vergleicht, die erfolgreicher sind und alles besser können (auch über Medien). Doch lieber ein anderer Job, eine andere Beziehung, in ein anderes Land?
Quarter-Life-Coaching: Wie kommen Sie raus aus der Quarter-Life-Crisis?
Das Quarter-Life-Coaching dient der Herausarbeitung der eigenen Identität und damit der Stabilisierung der Persönlichkeit. Im Quarter-Life-Coaching werden
folgende Fragen und Themen bearbeitet und beantwortet:
- Wer bin ich wirklich?
- Welche Stärken habe ich und wie kann ich meine Talente nutzen?
- Wie kann ich mich gegen Stress und Belastung schützen?
- Welche Ausgleichaktivitäten und Ressourcen habe ich zur Verfügung?
- Wie kann ich meine Gesundheit durch meinen Lebensstil unterstützen bzw. verbessern?
- Was hilft mir dabei, Risikoverhalten (z.B. Alkohol- und Nikotinkonsum, ungenügender Schlaf, zu wenig Bewegung) zu minimieren?
- Bei konkreten Fragen zur Berufswahl kann eine Laufbahnberatung den Entscheidungsprozess unterstützen
Der Quarter-Life-Coaching Prozess ermöglicht Ihnen, ein selbstbestimmteres Leben in Einklang mit Ihren Bedürfnissen zu realisieren.