Was sind die letzten Sätze, die Menschen sagen?

Vielleicht bist Du auch schon mal dabei gewesen, wenn jemand stirbt. Die letzten Momente, in denen Menschen sich noch mitteilen können und möchten, scheinen sich in Bezug auf das, was sie mitzuteilen haben zu ähneln. Die Sterbenden sprechen vor allem über Liebe und Vergebung. Das sagt der US-amerikanische Onkologe und Autor Siddhartha Mukherjee. Er nennt vier typische letzte Sätze: „Ich möchte dir sagen, dass ich dich liebe“, „Würdest Du mir sagen, dass Du mich liebst?“ „Ich möchte dir sagen, dass ich dir vergebe“ und „Würdest du mir verzeihen?“

Liebe und Vergebung im Angesicht des Todes

Tatsächlich kann ich das bestätigen. Einmal erlebte ich, dass sich jemand bei mir entschuldigte, einmal bedankte sich jemand für meine Liebe ihm gegenüber. Offensichtlich sind verbindende Aussagen, gleich ob sie unbelastet sind, ob es einer Klärung oder einer Vergewisserung bedarf, ganz elementar, bevor sich Sterbende verabschieden. Und diese Sätze können uns zu Lebzeiten lehren, was wirklich wichtig ist und was wir bereits tun können, um uns nicht erst dann, wenn keine Zeit mehr bleibt, zu offenbaren oder zu entschuldigen.

Liebe und geliebt werden als Grundlage für ein erfülltes Leben

Ich sprach neulich mit einem Klienten, der mir auf Nachfragen sagte, es falle ihm schwer bzw. es sei ihm gar nicht möglich, seinen Kindern zu sagen, dass er sie liebe. Ich fragte ihn, was denn seiner Einschätzung nach wohl passieren würde, wenn er das täte. Gefühle zu zeigen antwortete er, falle ihm schwer. Er habe Angst, aus der Rolle zu fallen, zu emotional zu werden und zu weinen. Und dann bestünde auch noch die Gefahr, dass seine Kinder seine Autorität nicht mehr anerkennen, ihn als schwach wahrnehmen würden. Liebe macht nicht schwach, sondern nahbar und verbindet, entgegnete ich ihm. Und warum sollte man bis zum letzten Moment warten, wenn man doch liebend und geliebt ein erfüllteres Leben genießen kann?

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Dr. Bettina Fromm
Diplom-Psychologin
Heilpraktikerin für Psychotherapie

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